Mittwoch, 21. Mai 2025
Auf den Spuren der Bischöfe von Speyer
Pfarrwallfahrt nach Bruchsal am 20. Mai
Zur Pfarrwallfahrt „Auf den Spuren der Bischöfe von Speyer“ machten sich am 20. Mai fünfzig Pilgerinnen und Pilger aus der Pfarrei Heilige Edith Stein auf den Weg nach Bruchsal. Nach Ankunft in Bruchsal wurde eine Messe in der Kirche St. Joseph gefeiert. Die Kirche von 1964 beeindruckt durch ihre moderne Architektur und ihre riesigen Kunstglasfenster. In einer kurzen Ansprache nahm Kaplan Häußler auf Jesu Wort aus dem Evangelium des Tages Bezug: „Euer Herz beunruhige sich nicht und verzage nicht!“ (Joh 14, 27). Unser ganzer Lebensweg als Christinnen und Christen sei eine Wallfahrt zum Herrn, manchmal unsicher und dunkel, manchmal hell und voller Zuversicht, aber immer begleitet von Jesus Christus selbst.
Es folgte eine Führung durch das Schloss Bruchsal, eine prächtige Barockanlage, die den Fürstbischöfen von Speyer im 18. Jahrhundert als Residenz diente. Sie übten nicht nur geistliche, sondern auch weltliche Macht aus, und hatten als Fürsten dieser Zeit auch ein entsprechendes Bedürfnis nach Repräsentation. Das alte Bistum Speyer, das bis 1803 bestand, umfasste neben den heutigen linksrheinischen Teilen auch große Gebiete rechts des Rheins, die heute zum Erzbistum Freiburg und zum Bistum Rottenburg-Stuttgart gehören. Auf den Spuren der letzten Speyerer Kirchenfürsten ging es weiter in die barocke Peterskirche in Bruchsal, die zur gleichen Zeit wie das Schloss als Grabkirche für die Speyerer Fürstbischöfe erbaut wurde. Der letzte dieser „alten“ Speyerer Bischöfe wurde 1810 dort beigesetzt. Die lange Geschichte des Fürstbistums Speyer war damit zu Ende gegangen. Neue Anfänge wurden erst 1817 links des Rheins gesetzt, als im damals bayerischen Pfalzkreis das neue Bistum Speyer begründet wurde, in dem wir heute leben und glauben.
Gestärkt durch ein gemeinsames Mittagessen machte sich die Gruppe auf den Weg auf den Michaelsberg bei Untergrombach. Seit Jahrtausenden bereits war dieser Hügel von Menschen besiedelt, Kelten und Römer hatten dort gelebt, nach der Christianisierung wurde dort ein christliches Heiligtum unter dem Patronat des Heiligen Michael errichtet. Die Geschichte der Kapelle, die in ihrer jetzigen Form aus dem 18. Jahrhundert stammt, zeigt die stürmischen Zeitläufte und Krisen, die die Kirche auch früher schon durchlebt hat. Nach der Säkularisation und dem Verkauf in private Hand diente die Kapelle für ein halbes Jahrhundert als Scheune, Stall, Schmiede und Bäckerei, bis sie dann Mitte des 19. Jahrhunderts wieder für den Gottesdienstgebrauch erworben und neu ausgestattet wurde. Bei einer kurzen Maiandacht für Maria, die Königin des Friedens, beteten die Reisenden aus Bergzabern und Umgebung für den Frieden in unserer Welt und in unseren Gemeinden.
Kaffee und Kuchen schlossen einen harmonischen gemeinsamen Tag bei schönstem Sonnenwetter ab. Der freundliche und kundige Fahrer hat den vollbesetzten Bus sicher auch durch die engsten Gassen in der Bruchsaler Innenstadt und auf engen Pfaden auf den Michaelsberg gelenkt. Ihm war ein herzlicher Applaus sicher.
Besonderer Dank gilt dem Ehepaar Doris und Rainer Ehrhardt und dem Team des Pfarrbüros, die diesen Tag mit viel Einsatz liebevoll geplant und vorbereitet haben. (Kpl. Stefan Häußler)