Berühmter Besuch
Kronprinz Friedrich Wilhelm von Preußen
Am 4. August 1870 nahm der Kronprinz des Deutschen Reiches und von Preußen, Friedrich Wilhelm, der spätere Kaiser Friedrich III., hielt Quartier im Pfarrhaus von Schweighofen. Der Kronprinz befehligte im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 die III. Armee, die am 4. August 1870 an der Schlacht bei Weißenburg beteiligt war.
Der damalige Pfarrer Johannes Schäfer berichtet über den Aufenthalt des Kronprinzen in der Pfarrchronik folgendes: „Nach der Schlacht bei Weißenburg wurde das Hauptquartier des Oberfeldherrn nach Schweighofen verlegt. Der Kronprinz von Preußen kehrte gegen 5 Uhr abends mit seinem Stabe vom Schlachtfeld zurück. Der Pfarrer empfing Se. Kaiserliche Hoheit vor dem Pfarrhaus. Er begrüßte den Sieger und wünschte Glück zu dem soeben errungenen Sieg. Se. Kaiserl. Hoheit erwiderte auf diese Ansprache: Herr Pastor, das ist ein blutiger Anfang; wir gehen schweren Tagen entgegen! Der Oberbefehlshaber stieg vom Pferde und wurde vom Pfarrer in seine Zimmer im Pfarrhäuschen geleitet. […] Auf Einladung des Pfarrers nahm hierauf der Kronprinz mit seinem Marschall, Leibarzt und zwei Adjutanten eine Erfrischung ein. Als der Pfarrer eine Flasche Rotwein mit dem Bemerken aufstellte, dieser Wein sei auf dem Schlachtfeld gewachsen, ließ der Sieger sein Glas damit füllen und leerte es auf das Wohl der Pfalz, indem er gegen den Pfarrer gewendet die Worte sprach: „Herr Pastor, Fröhliche Pfalz, Gott erhalt’s“, worauf dieser von Herzen dankend erwiderte.“
An diesen Aufenthalt erinnert heute noch eine Erinnerungstafel über der Eingangstür zum Pfarrhaus.
Der Kronprinz schien den Aufenthalt in guter Erinnerung behalten zu haben, denn am 12. September 1870 erhielt Pfarrer Johannes Schäfer von seinem Gast ein Kreuz aus Bethlehem. Eine weitere Wertschätzung wurde dem Pfarrer durch die Mutter der Kronprinzen, Königin Augusta von Preußen zuteil: sie schenkte ihm ein Reliquienkreuz in Gold und Emaille für dessen Wohnzimmer und ein Altartuch für die Kirche in Schweighofen.
Das Altartuch ist heute wieder in der Kirche vorhanden.