St. Bartholomäus Blankenborn
Die Geschichte des Ortes Blankenborn reicht wahrscheinlich bis ins 7. Jahrhundert zurück. Auf klösterlichem Waldboden der Abtei Klingenmünster wurde ein Siedelplatz angelegt. Die erste urkundliche Erwähnung führt in das Jahr 1304. Eine eigene Pfarrei ist 1557 nachweisebar, jedoch nur für kurze Zeit. Es ist davon auszugehen, dass zu dieser Zeit bereits eine Kirche in Blankenborn stand.
Die heutige Kirche wurde 1765 durch einen unbekannten Baumeister errichtet. In der Dorfmitte lädt das Ensemble von Kirche, die ein kleiner Dachreiter ziert, und Friedhof zum Verweilen ein. Der Friedhof ist eine Besonderheit: Er ist einer vor nur zwei kirchlichen Friedhöfen im Bistum Speyer. Die Grabmale stehen teilweise unter Denkmalschutz.
Eine letzte, umfassende Renovierung der Kirche fand 1970 und in den Jahren 2003/2004 statt. Bei der letzten Renovierung wurde vor allem der Deckenputz erneuert, was wie die Ausmalung vollkommen in Eigenleistung bewerkstellig werden konnte.
Der Hochaltar stammt aus der Erbauungszeit der Kirche, wobei das angebrachte Wappen auf eine Stiftung der „Büzelin von Sternfeld“ hinweist. Die beiden Figuren über den seitlichen Durchgängen (links Johannes der Täufer, rechts der Heilige Sebastian) stammen ebenfalls aus der Zeit des späten Rokoko und wurde 1973 renoviert.
Das Altarbild zeigt eine Szene aus dem Leben des Hl. Bartholomäus. Die Legende berichtet, dass der Apostel die Tochter des armenischen Königs Polimius von der Besessenheit geheilt habe, woraufhin sich die gesamte königliche Familie zum Christentum bekehrte. Götzenpriester hätten daraufhin den heidnischen Bruder des Königs gegen Bartholomäus aufgehetzt, weshalb dieser von Soldaten gefangengenommen und gefoltert wurde.
Der Apostel wurde schließlich zur sogenannten persischen Todesstrafe verurteilt: Bei lebendigem Leib wurde ihm die Haut abgezogen, bevor man ihn kreuzigte oder enthauptete.
Die Szenerie des Altarbildes, das um 1900 entstanden sein dürfte, verlegt das Martyrium jedoch in den römischen Kulturkreis. Ein Kuriosum ist, dass Pfarrer Johannes Süß, der die Renovierung des Altares 1973 veranlasste, sein Portrait in das Ölgemälde hineinzeichnen ließ.
Der Tabernakel ist eine Stiftung des aus Blankenborn stammenden Pfarrers Hans Schaller anlässlich dessen Primiz 1957.
Eine Besonderheit ist die Orgel, die 1834/35 durch den Orgelbauer Seuffert aus Kirrweiler geschaffen wurde. Das Instrument von hohem Dankmalwert wurde Ende der 1970er Jahre durch den namhaften Orgelbauer Alfred Kern aus Straßburg umfassend restauriert und in den Originalzustand zurückgeführt.
Das Pfarrgedenkbuch der Pfarrei Birkenhördt – Blankenborn war Filiale von Birkenhördt – berichtet: „Anno 1835 wurde in die Filialkirche zu Blankenborn eine ganz neue Orgel von dem Orgelmacher Seifert von Kirrweiler verfertigt – aufgestellt – und auf den VII. Sonntag nach Pfingsten als den 26. Juli 1835 zum erstenmal bei dem Gottesdienste gebraucht.“
Die Orgel kostetet damals 450 Gulden – zum Vergleich: das Jahresgehalt des Lehrers zu dieser Zeit belieft sich auf 100 Gulden!
Kurze Zeit nach der Renovierung der Kirche Anfang der 1970er Jahre, die vor allem durch große Unterstützung der Gemeindemitglieder getragen wurde, fiel auf, dass die Orgel kurz vor einem „Kollaps“ stand. Aufgrund des historischen Wertes und der vorhandenen Originalsubstanz, entschied man sich dafür, die Restaurierung in Angriff zu nehmen. Die Gemeinde zählte damals 170 Seelen, die Kosten der Maßnahme wurden auf ca. 20.000 DM beziffert. Dankenswerterweise beteiligten sich auch viele Kunstfreunde außerhalb Blankeborns an der Finanzierung, sodass am 9. September 1979 die renovierte Orgel wieder in Dienst genommen werden konnte. Das Eröffnungskonzert spielte der Speyerer Domorganist Leo Krämer und brachte Werke von Bach, Scarlatti und Mendelssohn zu Gehör.
Im Zuge der Renovierung wurden auch die großen Prospektpfeifen, die im Krieg abgeliefert werden mussten, wieder durch Zinnpfeifen und das Register Weidenpfeif 8‘ durch eine am Original orientierte Rekonstruktion ersetzt.
Disposition:
Prinzipal 4‘
Gedackt 8‘
Weidenpfeif 8‘
Kleingedackt 4‘
Octav 2‘
Quint 1 1/3‘
Octavbaß 8‘
Im Dachreiter rufen zwei Glocken zum Gebet: Eine Glocke ist dem Kirchenpatron, Bartholomäus, geweiht. Da die ursprüngliche, 42 kg schwere Glocke von 1951 tonal nicht zur anderen Glocke passte und der Glockenstuhl aufgrund zu starker Schwankungen 2002 erneuert werden musste, wurde die Glockengießerei der Benediktiner in Maria Laach beauftragt, eine neue Glocke zu gießen. Die Inschrift wurde von der alten Glocke übernommen, diese lautet: „Hl. Bartholomäus / Patron der Kirche / Blankenborn / Bitte für uns!“ Die Glocke wiegt 30 kg und hat einen Durchmesse von 36,5 cm. Ergänzt wird diese durch eine 40 kg schwere Glocke ohne Namen, die 1951 von der Glockengießerei Hamm in Frankenthal gegossen wurde.
Die Weihe der neuen Glocke fand am 7. Dezember 2003 durch Pfarrer Paul Schneider auf dem Kirchenvorplatz statt. Dank großzügiger Spenden der Dorfbevölkerung konnte die Glocke angeschafft werden.
Im Dachreiter rufen zwei Glocken zum Gebet: Eine Glocke ist dem Kirchenpatron, Bartholomäus, geweiht. Da die ursprüngliche, 42 kg schwere Glocke von 1951 tonal nicht zur anderen Glocke passte und der Glockenstuhl aufgrund zu starker Schwankungen 2002 erneuert werden musste, wurde die Glockengießerei der Benediktiner in Maria Laach beauftragt, eine neue Glocke zu gießen. Die Inschrift wurde von der alten Glocke übernommen, diese lautet: „Hl. Bartholomäus / Patron der Kirche / Blankenborn / Bitte für uns!“ Die Glocke wiegt 30 kg und hat einen Durchmesse von 36,5 cm. Ergänzt wird diese durch eine 40 kg schwere Glocke ohne Namen, die 1951 von der Glockengießerei Hamm in Frankenthal gegossen wurde.
Die Weihe der neuen Glocke fand am 7. Dezember 2003 durch Pfarrer Paul Schneider auf dem Kirchenvorplatz statt. Dank großzügiger Spenden der Dorfbevölkerung konnte die Glocke angeschafft werden.